Gallery Weekend Berlin: Das Event für zeitgenössische Kunst

von CLAUDIA HORNEMANN

Ende April präsentiert sich Berlin nach langen grauen Monaten wieder in Technicolor. Eine Mischung aus Frühlingsduft und Farbenpracht erfüllt die Stadt, die aus ihrem Winterschlaf erwacht. Im Frühling gleicht Berlin einem lebendig gewordenen Gemälde. Die Stadt blüht auf, überall grüssen Magnolien und Kirschblüten, die Terrassen der zahlreichen Cafés sind voller Menschen und die Sonne lässt die Spree glänzen.

Das Gallery Weekend fällt in diese magische Zeit und verleiht der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre. Die langen, hellen Abende laden dazu ein, nach den Galeriebesuchen an spontanen Gesprächen mit Künstlern und Kunstliebhabern in den zahlreichen Bars und Restaurants der Stadt teilzunehmen.

In Berlin-Mitte, rund um den Monbijou Platz, die Auguststraße und Linienstraße sowie auf der Potsdamer Straße, wo immer noch viele der bedeutenden Galerien ansässig sind, spürt man das internationale Flair der Besucher aus aller Welt. Viele verschiedene Sprachen sind zu hören und man erkennt die Kunstszene an einen ausgeprägten Kunst-Chic. Keine Frage – das Gallery Weekend ist das Ereignis, auf das wir Berliner das ganze Jahr hin fiebern. Kunstinteressierte aus aller Welt kommen zusammen, um die Stadt von ihrer schönsten Seite zu erleben.

Das Gallery Weekend Berlin, das 2004 ins Leben gerufen wurde und dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert, hat die Stadt als eine der führenden Kunstmetropolen weltweit etabliert. Von Anfang an war es das Ziel, die Stadt selbst als Kulisse zu nutzen und nicht eine weitere Kunstmesse zu schaffen.

Jährlich nehmen rund 50 Galerien teil, die junge Talente und etablierte Künstler präsentieren. Das Gallery Weekend zeichnet sich vor allem durch seine unkonventionellen Ausstellungsorte aus, von umgebauten Industriehallen in Kreuzberg oder Wedding, stillgelegte Umspannwerke bis zu eleganten Altbauräumen in Charlottenburg (zum Beispiel Galerie Buchholz oder Contemporary Fine Arts). Besondere Highlights sind auch temporäre Ausstellungsräume in stillgelegten Lagerhäusern, off-sites oder privaten Wohnungen, die eine flüchtige Kunstform bieten, die nur während des Gallery Weekends erlebt werden kann. Auch die Sonderöffnung privater Sammlungen oder Studiobesuche bei Künstlern (zum Beispiel die Mega Studios von Alicja Kwade oder Jorinde an der Spree) sind Teil des vielfältigen Programms.

2024 gibt es neben etablierten Künstler-Namen wie Wolfgang Tillmans und Sean Scully auch zahlreiche Entdeckungen. Bei Sprüth Magers etwa ist unter dem Titel „territory“ eine spektakuläre Gruppenausstellung mit jungen noch relativ unbekannten asiatischen Künstlerinnen zu sehen.

Das Gallery Weekend ist aber nicht nur ein Kunstevent. Mit seiner einzigartigen Atmosphäre zeigt und, wie Kunst, Architektur (u.a. die im brutalistischen Stil erbaute St. Agnes Kapelle der König Galerie) und Menschen über Grenzen und Kulturen hinweg zusammen gebracht werden können. Es bietet eine einzigartige Gelegenheit, die dynamische Kunstszene einer der lebhaftesten Städte Europas zu erleben – ein Wochenende voller Entdeckungen und inspirierender Begegnungen, was man nicht verpassen sollte.

Gallery Weekend 2024 – Impressions © Photo Credit: Lilian Vogt

Gallery Weekend 2024 – Impressions © Photo Credit: Lilian Vogt

Insgesamt werden an dem Wochenende über 90 Positionen an über 60 Standorten präsentiert. Die digitale Map auf der Website des Gallery Weekend Berlin hilft bei der Navigation durch das umfangreiche Programm. Atelierbesuche, Galerienporträts und Ausstellungstouren auf den Social Media-Kanälen des Gallery Weekend Berlin bieten zusätzliche Einblicke.

Das Gallery Weekend Berlin ist ein unvergessliches Erlebnis, das Sie tief berühren wird. Es ist nicht nur für Kunstkenner. Es ist für alle, die offen für neue Erfahrungen und Inspirationen sind. Lassen Sie sich von der Magie der Stadt, seinen besonderen Orten, der Kunst und den Menschen mitreißen und entdecken Sie die Schönheit und Einzigartigkeit Berlins, am besten mit einem Fahrrad.