Beta

Das „Recht auf Reparatur“ – Reparieren statt wegwerfen

von Andrea Bury
Alt tag: "Close-up of hands holding a needle and thread, with a cozy knitted blanket featuring vibrant red and blue patterns." Alt tag: "Close-up of hands holding a needle and thread, with a cozy knitted blanket featuring vibrant red and blue patterns."

© Marco Verch

In einer Zeit, in der unsere Welt unter wachsendem Abfall und Ressourcenknappheit leidet, bietet das Reparieren anstelle des Wegwerfens eine wertvolle Möglichkeit, einen positiven Beitrag zu leisten. Mit dem neuen „Recht auf Reparatur“, das von der Europäischen Union und Deutschland vorangetrieben wird, soll es einfacher und attraktiver werden, kaputte Gegenstände zu reparieren. Geplant sind unter anderem verlängerte Garantien und ein besserer Zugang zu Reparaturinformationen, um die Kosten für Reparaturen zu senken und so den Anreiz für Konsumenten zu schaffen, ihre Produkte länger zu nutzen​.

Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Wegwerfkultur zu durchbrechen, die nicht nur in der Elektronikbranche, sondern auch in der Textilindustrie erhebliche Umweltbelastungen verursacht. Die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten ist ein zentraler Schritt hin zu nachhaltigerem Konsum.

Ein Unternehmen, das diesen Ansatz bereits erfolgreich umsetzt, ist Patagonia mit seinem Worn Wear Programm. Seit 2013 ermutigt Patagonia seine Kunden, defekte Kleidung zu reparieren, statt sie wegzuwerfen. Das Besondere: Patagonia repariert nicht nur eigene Produkte, sondern auch Kleidung anderer Marken. Neben kostenlosen Reparaturen in den Läden bietet das Unternehmen auch Partnerschaften mit Plattformen wie iFixit, die Anleitungen für DIY-Reparaturen bereitstellen. Außerdem tourt Patagonia mit einem mobilen Reparaturservice, um möglichst vielen Menschen zu zeigen, wie einfach es ist, ihre Kleidung zu retten und länger zu nutzen​

Patagonia unterstreicht, dass die Verlängerung der Nutzungsdauer von Kleidungsstücken ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen ist. Bereits eine Verlängerung um neun Monate kann den CO₂-, Wasser- und Abfall-Fußabdruck um bis zu 30 % reduzieren​.

Andere Unternehmen, die auf Reparatur setzen

Neben Patagonia setzen auch andere Marken auf nachhaltige Praktiken und fördern Reparaturen:

  • Filson bietet eine lebenslange Reparaturgarantie für viele seiner Outdoor-Produkte und setzt auf Langlebigkeit​
    .
  • Deuter, ein deutscher Hersteller von Rucksäcken, repariert seine Produkte unabhängig vom Alter und sorgt so für eine längere Lebensdauer​
    .
  • Cotopaxi ermöglicht Kunden, gebrauchte Kleidung zurückzugeben oder reparieren zu lassen, um textilem Abfall entgegenzuwirken​

Wie du mitmachen kannst

Auch du kannst Teil dieser Bewegung werden und durch kleine, einfache Schritte die Umwelt schonen:

  • Erlerne einfache Reparaturfähigkeiten: Oft lassen sich kleine Schäden wie gerissene Nähte oder defekte Reißverschlüsse leicht selbst beheben. Plattformen wie iFixit bieten hierfür kostenlose Anleitungen.
  • Unterstütze Marken, die Reparaturen fördern: Achte beim Kauf auf Unternehmen, die Reparaturprogramme anbieten, wie Patagonia, Filson oder Deuter.
  • Nutze lokale Angebote: In vielen Städten gibt es mittlerweile Repair-Cafés, in denen Freiwillige dabei helfen, defekte Gegenstände kostenlos zu reparieren.

Indem du dich entscheidest, zu reparieren statt zu ersetzen, reduzierst du nicht nur deinen eigenen Abfall, sondern trägst aktiv zur Ressourcenschonung bei. Jede Reparatur zählt – für die Umwelt und für eine nachhaltigere Zukunft.

Related Content